Heute am Tag des heiligen Johannes Bosco hatte ich nach der Frühmesse zu Tee und Kaffee eingeladen. Natürlich stand schon viel mehr auf dem Tisch: Kuchen, belegte Butterbrote, eine Bananentorte. Zu feiern verstehen die Menschen hier. Es wurden Anekdoten erzählt, Marienlieder, Volkslieder gesungen und viel gelacht.Featured image

Die Lieder sind fast alle in Moll-Tonarten gesetzt und werden auch sehr melancholisch gesungen. Die Volkslieder handeln oft von der Liebe (wie ich in den Zusammenfassungen auf deutsch erfuhr).

Katjuscha. Oder eine Frau aus dem Dorf wird von einem Mann geliebt, aber er ist eines anderen Standes. Sie sucht sich lieber jemanden, der zu ihr passt. Oder: Eine Frau aus Saratow ist verliebt in einen Mann, der aber verheiratet ist. Sie versucht, ihm aus dem Weg zu gehen, um ihm nicht zu sehr zu gefallen. Allein komme sie mit ihrer Liebe zu ihm schon klar, aber zu zweit schaffen sie es sicher nicht, die Ehe des Mannes nicht zu gefährden. Oder auch das Lied zum Geburtstag: Ja igraju.
Oder von der Liebe zur Heimat: ein Mann reitet mit seinem Pferd durch das weite Land und die Pflanzen und Tiere, alles singt von der Liebe des Mannes zur russischen Erde.

Und wer jetzt meint, es gehöre auch immer Wodka zum Fröhlich sein dazu, der kann – soweit ich es bei Feiern in katholischen Gemeinden bisher erlebt habe – sich eines besseren belehren lassen.