Weihnachten in Stepnoje

Da die wenigsten in Stepnoje ein eigenes Auto besitzen, hatten wir einen Bus bestellt, der die Gemeindemitglieder an Heiligabend nach Marx bringt. Einen Tag vorher bekamen wir den Anruf, dass der Bus kaputt sei. Auf die Schnelle war kein Ersatzbus aufzutreiben, so fuhren wir heute Nachmittag aufs Dorf hinaus zum Weihnachtsgottesdienst. Die kleinen Schneeverwehungen unterwegs waren mit unserem Kleinbus gut zu bewältigen. Die Kinder waren um 15:00 alle aus der Schule zurück (hier ist der 25.12. normaler Schul- und Arbeitstag, der orthodoxe Weihnachtstermin ist der 7.1.). Was es beudetet, dass Gott einen Stall als Geburtsstätte auswählte, können sich die meisten anhand des eigenen Kuh- oder Schafstalls zu Hause gut vorstellen. Auf Weihrauch konnten wir heut getrost verzichten, da der kleine transportable Ofen das Kircheninnere mit eingeräuchert hatte.

Nach der Hl.Messe lud Olga zum Tee und Selbstgebackenem ein. Seit mehreren Tagen läuft kein Wasser, da der Wasserturm im Nachbarort, der auch Stepnoje mit versorgt, umgefallen ist. Jetzt wird der Ort mit Trinkwasser vom LKW versorgt, manche tauen Schnee auf. Mit einer Renovierung rechnet Olga im Frühjahr, wenn der Frost vorbei ist. Dennoch, sagte Olga, in die Stadt würde sie nicht ziehen und reichte uns einen wärmenden Tee mit Kräutern, die sie selbst gesammelt hat.