Als wir gestern Nacht von Pensa zurück kamen, stand ein älterer Lada vor unserem Grundstück, die Scheiben mit Pappe zugedeckt. Ein älteres Ehepaar war 900 km hierher gefahren, sie hatten im Auto übernachtet. Heute nach der Hl. Messe erzählten sie ihr Anliegen: Ihr Vater wurde mit 5 Jahren aus einem Kinderhaus in der Sowjet. Besatzungszone nach Russland gebracht. Jetzt sind sie auf der Suche nach Nachweisen, fragen in Archiven an und meinten, dass in Saratov ein deutsches Konsulat sei, zu dem wir gute Beziehungen hätten, bei dem wir für sie ihr weiteres Anliegen nach einem Aufenthaltsrecht vorbringen könnten. Vermutlich warnes für sie etwas enttäuschend zu erfahren, dass normalerweise diese Fragen in Deutschland nach Gesetztesvorlagen entschieden werden und nicht nach persönlichen Beziehungen. So kann ich für sie höchstens eine Information einer deutschen Behörde erfragen.
Sonntag ist der Tag des Herrn, an dem die Arvbeit ruhen soll. So fuhren wir mit den Klosterbauern nach der Hl. Messe nach Saratov. Das Stadtleben machte für sie einen deutlich wohlhabenderen Eindruck, als die Lebensverhältnisse in unserem ländlich geprägten Marx.