Nachdem aus einer Fahrt im April für die Stepnojer nichts geworden war, nahmen wir das Patronatfest zum Anlass für eine Pilgerfahrt heute mit 13 Stepnojern nach Saratov. Bischof Clemens nahm sich die Zeit, feierte mit uns die Hl. Messe in der neu gestalteten Kathedrale, kam zum Mittagessen dazu, zu welchem Sr. Emilia einlud. Lange Zeit fuhr sie regelmäßig nach Stepnoje zu Katechese, Gottesdienst, Besuchen… Weitere Höhepunkte bildeten eine Schiffsfahrt auf der Wolga, manche fuhren zum ersten Mal mit einem Schiff und Museumsbesuch. Im Gespräch wurde mir wieder deutlich, wie schwer doch das Leben auf dem Dorf in der Steppe ist: besonders im Sommer sehr unregelmäßige Trinkwasserversorgung, die tägliche Sorge um das Vieh (jetzt finden die Kühe kaum Grünes, dementsprechend weniger Milch geben sie), kein Bankautomat weit und breit, um die Rente abzuheben, im Tante Emma-Laden sind die Produkte teurer als im Supermarkt, permanent schlechte Straßen, auf denen Autos viel schneller verschleißen, Eltern, die ihren Kindern gern Bildung/Horizonterweiterung bieten möchten, aber es an Möglichkeiten mangelt, der Bus nach Marx fährt nur mittwochs und freitags… Eine Frau, mit der ich darüber ins Gespräch kam, endete dann mit dem Hinweis auf Gottvertrauen.
Auf der Rückfahrt am Abend von Stepnoje war dann das alttestamentliche Zeichen für den Bund Gottes mit uns Menschen zu sehen. (Gen 9, 13)