Hausbesuch auf dem Dorf

Heute Abend hatten Slawa und Lena eingeladen. Sie wohnen mit ihren 3 Kindern auf einem unserer Dörfer und stehen vor den gleichen Schwieirgkeiten, wie viele junge Familien auf dem Dorfe: Arbeit gibt es dort keine. Wenn Slawa die 30 km nach Marx zur Arbeit fahreDSC_4130n würde, hätte er ein Einkommen von umgerechnet 130 bis 200 Euro. Da dies nicht ausreicht, fährt er schon seit längerem jeweils für 2 Monate nach Moskau arbeiten. Lena ist jetzt in der Dorfschule Direktorin geworden, das heißt für sie, dass sie nicht vor 19:00 nach Hause kommt. Dieses Jahr ist hat mangels Schüler keine erste Klasse begonnen. Geschlossen wird die Schule erst einmal nicht, da laut Gesetz die Kinder keinen längeren Schulweg als 12 km haben dürfen und in diesem Umkreis findet sich kein anderes Dorf. Dennoch ziehen junge Familien weg, da sie eine Schulschließung befürchten. Wenn die Schule schließt, ist das oft das Ende des Dorflebens, sagt Lena.

Morgen gehen wir mit Pensaer Gemeindemitglieder auf Pilgerfahrt nach Kasan. P. Diogenes, der über 20 Jahre dort Pfarrer war, begleitet uns.