Die Fahrt nach Pensa heute war nicht weiter spektakulär. Zu zweit mit Danil, unserem Seminaristen fuhren wir nach der Frühmesse in Marx los. In Pensa kam hauptsächlich die Kerngemeinde zum festlichen Gottesdienst an Dreifaltigkeit. Nicht selten kommen orthodoxe Gläubige, die für Lebende oder Verstorbene um eine Messintention bitten, so auch heute.
Das Bemerkenswerte war, wie einige Gemeindemitglieder treu und ohne Aufsehen ihren Dienst für die Gemeinde tun: Sophia Alexandrovna, die Leute anspricht und um Hilfe bittet. Und wenn sie Absagen bekommt, so wie in dieser Woche, stellt sie sich selbst hin und gießt die Blumen um die Kirche, pflanzt neue, jätet Unkraut… und findet dennoch freundliche Worte für die ankommenden Gemeindemitglieder. Da sind die Organistin, die Küsterin, welche nach dem Gottesdienstes wieder zurück an ihren Arbeitsplatz geht, die Frau, die jede Woche auf dem Basar frische Blumen für die Kirche kauft, die Frau, die sich um das leibliche Wohl beim anschließenden Teetrinken sorgt und der Jungrentner, der uns fast jedesmal frische Milchprodukte mitgibt. Treu übernehmen sie ihren Dienst und sorgen sich um das Gemeindeleben. Für mich ist es oft nicht schwierig bei Verhinderung (wie jetzt die nächsten beiden Male) einen Vertretungspriester zu finden, obwohl alle anderen Nachbarn 350 km und mehr für eine Strecke zu fahren haben. Denn nach Pensa fahren sie gern.