In die Gebetswoche für die Einheit der Christen fällt der orthodoxe Termin für das Fest der Taufe des Herrn. Kurz vor Mitternacht trafen sich ca. 40 Gläubige (wir waren mit 7 Katholiken unserer Pfarrei vertreten) in der orthodoxen Kirche und zogen in Prozession zur Wolga. Laut knirschte der Schnee unter den Schuhen bei -17°C. Auf der zugefrorenen Wolga war ein Kreuz aus Wolgaeis ausgesägt und errichtet. Um Mitternacht wurde das Wasser der Wolga gesegnet. Nach orthodoxem Brauch gilt von 0 bis 6 Uhr alles Wasser, das der Wolga wie auch das Wasser aus dem Wasserhahn, als geweihtes Wasser. Der Geistliche empfahl, das Wasser dieser Nacht das ganze Jahr über aufzubewahren. Bei Krankheit und in Schwierigkeiten vermittele es Gottes Kraft und Gnade. Nach der Segnensandacht fanden sich nicht wenige zum Eintauchen im gesegneten Wasser, wobei man sich bekreuzigt. Der heiße Tee, der anschließend gereicht wird, diente uns in erster Linie zum Finger wärmen.



