50.000 Pilger kamen letztes Wochenende nach Rom zur Heiligsprechung von 10 Heiligen, darunter Charles de Foucauld. Sie prägten das Stadtbild und füllten am Sonntag den Petersplatz und die angrenzende Straße Via della Conciliazione. Für mich war es ein besonderer Momement, bei diesem Festgottesdienst zu konzelebrieren. Die aufrichtige und konsequente Suche des Heiligen nach Gottes Wille war für meine Berufung eine besondere Orientierung und ist es bis heute.
Durch die unterschiedlichsten Lebensphasen wurde der Heilige geführt. Sein Beichtvater nennt ihn in dem Empfehlungsschreiben für den Eintritt in den Trappistenorden „einen guten Christen, der die Religion zu einer Liebesgeschichte macht“ (Rintelen, Der das Leben suchte). Schließlich fand er den Ort ganz nahe dem sogenannten letzten Platz, welchen Jesus innehat, in einer Einsiedelei in der Wüste Sahara, wo er mit dem Volk der Tuareg mitlebte. In seiner Predigt warnte Papst Franzsikus vor einem Ideal der Heiligkeit, das zu sehr auf uns selbst beruht, auf unserer Aufopferung, um einen Preis zu gewinnen. Heiligkeit gelte es vielmehr im Alltäglichen zu suchen und zu umarmen im Staub der Straße, in den Mühen des konkreten Lebens.
Mit guten Eindrücken und dankbar über den Austausch mit den Mitbrüdern bin ich mit Zwischenstopps in Istanbul und Moskau heute Abend gut und ohne Schwierigkeiten an der Grenzen wieder in Marx angekommen.
