Als Organist verdient man sein Brot hierzulande mühsam, so war es wieder an unserer heutigen Organistin zu spüren. Sie hat sich etwas auf die katholischen und evangelischen Kirchen spezialisiert und kam heute vom 400 km entfernten Togliatti mit dem Nachtzug, um bei uns ein weihnachtliches Orgelkonzert zu geben. Die Kirche war so voll, dass wir noch Bänke holen mussten. Jetzt an den freien Tagen nach Neujahr wurde das kulturelle Angebot gern wahrgenommen. Schon manchmal spielte sie vor 3 bis 4 Leuten, sagte sie. Um besser zu verstehen, in welchem kirchlichen Umfeld Bachs Werke entstanden sind, erzählte sie zwischen den Musikstücken von seiner Tätigkeit als Kantor und zitierte aus der Bibel. Mit dem Nachtzug fuhr sie am Abend weiter nach Wolgograd, zum nächsten Konzert in der katholischen Kirche.

